Jacob und Wilhelm Grimm
Jacob Ludwig Karl Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau geboren, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24. Februar 1786 am gleichen Ort. Der Vater war Jurist.
Die Kinder lebten die ersten Jahre ihrer Jugend in Steinau und besuchten das Lyceum in Kassel. Seit 1829 bzw. 1839 waren sie Professoren in Kassel. Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der «Göttinger Sieben» wurden sie des Landes verwiesen. Seit etwa 1840 lebten beide in Berlin. Jacob Grimm starb am 20. September 1863 in Berlin, sein Bruder am 16. Dezember 1859 am selben Ort.
Auf Anregung von Achim von Arnim und Clemens Brentano sammelten die Brüder Grimm ab 1807 kürzere Prosaerzählungen, vor allem aus dem Raum Hessen, die sie als Volksmärchen bezeichneten. Diese Märchen erzählen von menschlichen Lebenserfahrungen und Wunschvorstellungen, die in wiederkehrenden, jeweils abgewandelten und neu kombinierten Motiven zum Ausdruck gebracht werden. Sie verbinden Wunderbar-Übernatürliches mit Irdisch-Rationalem und haben in der Regel moral-didaktische Funktion. Dies erklärt ihren stereotypen Ausgang, beim dem stets die unschuldigen, uneigennützigen Protagonisten belohnt werden. Die Handlungsträger sind typenhaft dargestellte Menschen aus dem Volk und aus dem Hochadel.
Während Jacob Grimm grossen Wert auf den originären Gehalt der mündlichen Überlieferung legte und etwa das romantische Kunstmärchen entschieden ablehnte, war sein Bruder Wilhelm zunehmend auch sprachschöpferisch tätig. Letzterem ist vor allem das durch seine Schlichtheit geprägte Stilideal des deutschen Märchens zu verdanken. Die «Kinder- und Hausmärchen» wurden in beinahe alle Kultursprachen übersetzt.
[Quelle: Wikipedia]