Märchentheater Triengen

Blanche oder Tuusigschön - das ist die Frage

Spannung ist angesagt im Märchen «Prinzässin Tuusigschön»: Obsiegt das Böse, oder setzt sich am Ende das Gute durch? Keine Frage, klar. Doch der Weg zum Happy-End führt über etliche Umwege.

Das heurige Stück der Trienger Märchentheater-Gruppe spielt im Mittelalter, im französischen Rhonetal, in höfischem Milieu. Das Gutmütig-Naive, verkörpert im König, der später kummers stirbt, und seiner Tochter «Tuusigschön», scheint bis kurz vor Schluss gegenüber dem Bösen den Kürzeren zu ziehen. Des Königs neue Frau verhält sich nämlich klischeekonform als böse Stiefmutter, die ihre leibliche Tochter Blanche zur Königin von Avignon machen will und, oh Schreck, «Tuusigschön» gar durch Räuberhand verschwinden lässt. Doch trotz hex-schwesterlichem Beistand erleiden die Intrigen Schiffbruch. Und der Hofnarr hat's immer geahnt.

Treffliche Besetzung

28 Personen, davon 18 Kinder und Jugendliche spielen mit. Regisseurin Roswitha Willimann, die das Märchen in die Mundart übertragen und neu bearbeitet hat, kann auf eine schauspielerisch starke Crew zählen. Einzelne hervorzuheben, hiesse anderen unrecht tun. Besonders hübsch wirken die Gruppenszenen, die vorwiegend vom Nachwuchs bestritten werden: Räuberszene, Tanzszene, Kinderspielszene in Avignon.

Augen- und Ohrenweide

Wie bereits bei Aladin zeichnet auch im heurigen Märchen Vittorio Misticoni für Kulissen und Bühnenbild verantwortlich. Mit klarem Strich hat er die Burg und Avignon auf den Stoff gebracht; die Kulissen stimmen. Gleiches gilt für die aufwendigen Kostüme (Ursula Habermacher, Karin Bucher). Mittelalterliche Stimmung erzeugt Musik aus der Provence, und gezielt eingesetzte Ton- und Lichteffekte—Räuberszene, Auftritt der Hexe—lassen erschauern.

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