Märchentheater Triengen

Grimm-Märli sind die Schönsten

Die Weihnachtszeit rückt näher: Einstimmen dafür kann man sich wunderbar mit dem Trienger Märchentheater, für das sich schon zum zehnten Mal der Vorhang öffnet. Ab dem 6. Dezember ist das Märchen «Frau Holle» im Forum zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Bühnenfassung von Jörg Schneider nach dem Märchen der Gebrüder Grimm.

Lehrer Buume (Hansruedi Kaiser, rechts) weist den Kobold Zwirbli (Prisca Portmann) zurecht.

«Grimm-Märli sind die Schönsten!», begründet Regisseurin Sophie Hodel ihre Wahl. Sie hat bereits die Märchen «Aschenbrödel» (2005) und «Räuber Hotzenplotz» (2007) inszeniert. Der Gegensatz zwischen Gut und Böse würde bei den Kindern immer gut ankommen. Und wegen der Kinder macht ihr das Märchentheater auch so grossen Spass: «Kinder sind das dankbarste Publikum!»

Diese Liebe zum jüngeren Publikum ist bei einem Probenbesuch gut zu spüren. Sie dürfen sich ab kommendem Wochenende das Theater nicht nur ansehen, sondern werden auch direkt miteinbezogen. Dafür ist massgeblich der Zwirbli zuständig.

Auch unbekannte Figuren

Zwirbli? Wer sich nun nicht an eine solche Figur in «Frau Holle» erinnert, muss sich nicht wundern. Viele werden ihm an einer Trienger Aufführung zum ersten Mal begegnen. Prisca Portmann, die schon einige Jahre beim Märchentheater dabei ist und dem Zwirbli auf der Bühne ein Gesicht gibt, kannte ihn zuvor auch noch nicht, doch sie hat sich schnell mit ihm angefreundet. «Ähnlich wie meine letzte Rolle, der Kasperli, ist der Zwirbli ein aufgestellter und fröhlicher Zwerg, das gefällt mir.»

Doch nicht nur der Zwirbli dürfte den Kindern Freude bereiten, sondern auch die liebevoll gestalteten Kulissen, heitere Musik- und Singeinlagen, sowie die Spezialeffekte; schliesslich muss es bei Frau Holle auch tüchtig schneien.

Jugendliche spielen für Kinder

Witwe Bölsterli (Anna Hodel) erhält von Lehrer Buume (Hansruedi Kaiser) Strafaufgaben für ihre beiden Töchter.

Die beiden Schwestern Vreneli und Marie werden von Laura Beck und Rahel Lisebach gespielt. Zuerst war Laura dieses Jahr als Stimme des Apfelbaums vorgesehen. Weshalb sie jetzt als Hauptperson auf der Bühne steht? «Das weiss ich selbst nicht genau. Es hat sich irgendwie einfach ergeben», überlegt sie. Für beide ist es die erste grosse Rolle, doch Spielerfahrung haben sie schon als Tauben im Märchen «Aschenbrödel» gesammelt. «Ich geniesse es, in meiner Rolle verwöhnt zu werden und so richtig frech sein zu dürfen. Es ist mal etwas Anderes. Aber natürlich ist es manchmal auch anstrengend. Zum Beispiel muss ich als Marie häufig heulen», erzählt Rahel Lisebach, die gemeinsam mit ihrem Vater Robi auf der Bühne steht. Bei dem Märchentheater mitzumachen, war schon immer ein Wunsch von ihr.

Wie Rahel Lisebach schätzt auch Laura Beck besonders die Abwechslung am Spielen. Doch das ist noch nicht alles. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Leuten macht ebenso Spass—und natürlich das Tragen der schönen Kleider. «Und es ist ein Stück, das jeder kennt», ergänzt Rahel Lisebach.

Auch moderne Aspekte

Trotz des grossen Bekanntheitsgrades des Märchens dürfen sich die Zuschauer aber noch auf einige Überraschungen freuen. So wird man neben dem Zwirbli noch auf andere neue Figuren treffen, die dem Spiel die gewisse Würze verleihen und auch moderne Aspekte transportieren—so ist etwa die Bildung dank Lehrer Buume auch ein Thema.

Presse