Märchentheater Triengen

Ich kann nicht so gut singen

Rahel Lisebach spielt das Lieseli im «Rumpelstilzchen» (Foto: Peter Weingartner)

Im Märchentheater Triengen verkörpert Rahel Lisebach im «Rumpelstilzchen» die Müllerstochter Lieseli. Premiere ist am 4. Dezember. Sie geht mit Rumpelstilzchen einen Deal ein, der dem König zwar Geld, Lieseli aber in schwere Nöte bringt.

Rahel, wie bist du zum Theaterspielen gekommen?

Mein Vater spielt seit Jahren im Märchentheater mit, manchmal auf der Bühne, dieses Jahr als technischer Leiter hinter den Kulissen, und wir haben jeweils die Aufführungen besucht. Da wurde ich angefragt, ob ich auch mitmachen möchte. 2005 war ich erstmals dabei, im «Aschenbrödel» als Täubchen; das war keine Sprechrolle. Und vier Jahre später, als das Märchentheater «Frau Holle» spielte, konnte ich die Pechmarie spielen.

Das ist eine ganz andere Rolle als das Lieseli im «Rumpelstilzchen»...

Stimmt. Das Lieseli hat mit mir nicht so viel gemeinsam. Es ist brav und schüchtern, eher leise. Die freche und laute Pechmarie entsprach mir eigentlich besser, und es fiel mir leichter, sie zu spielen. Aber das gehört dazu; man muss sich in diese Rollen hineinversetzen.

Was bedeutet dir das Theaterspielen?

Gemeinsam etwas auf die Beine stellen, das gefällt mir. Auch das Aufgeregtsein vor der Aufführung, der Kitzel, ist einerseits zwar stressig, hat andererseits aber auch seinen Reiz. Die Gruppe trägt einen, und ich glaube, es wird am nächsten Sonntag schon gut gehen. Und wenns gut gegangen ist und man den Applaus entgegennehmen kann, ist man schon ein wenig stolz.

Der Aufwand für sechs Aufführungen ist beträchtlich. Nach den Sommerferien beginnen die Proben. Geht das neben der Schule?

Es ist schon stressig. Ich verzichte ein halbes Jahr aufs Reiten, habe auch anderes zurückgesteckt, denn die Schule ist gerade jetzt wichtig, weil ich an die Fachmittelschule möchte, um Lehrerin zu werden. Das Theaterspielen ist zwar auch ein Ausgleich zur Schule, doch in dieser Beziehung ist für mich der Sport wichtiger. Ich spiele Volleyball. Das Theater beansprucht mehr den Kopf: Text lesen, sich konzentrieren, auswendig lernen.

Wie lernst du auswendig?

Am Anfang lese ich alles durch. Jetzt lerne ich mit Abdecken, wie Wörter in einem Vocabulaire. Am besten aber lerne ich hier, beim Proben; das ist fast einfacher, weil man in der Geschichte drin ist.

Vielen Jugendlichen fällt es nicht leicht, vor fremden Leuten zu reden. Wie ist das bei dir?

Für mich ist es nicht schwierig, auf der Bühne zu stehen. Ich bin ein offener Typ, der auf die Leute zugeht. Das Selbstvertrauen steigt auch mit jedem erfolgreichen Auftritt. Nicht so ganz wohl war mir allerdings, als es hiess, ich müsse auch singen. Ich kann nämlich nicht so gut singen.

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