Märchentheater Triengen

Märchenhafte Zauberwelt hält wieder Einzug

Kater Schnurrdiburr (Stefan Ineichen) und Prinzessin Violanda (Catharina Troxler). Foto: Kevin Sieber

Dezember ist Märchenzeit. Diese Aussage passt zu Triengen wie die Faust aufs Auge. Immer, wenn die Häuser des nördlichsten Dorfes im Surental mit weihnächtlicher Beleuchtung geschmückt sind, die Temperaturen draussen merklich kühler werden und die Adventszeit beginnt, dann öffnet das Märchentheater Triengen den Vorhang im Forum. Die märchenhafte Zauberwelt hält wieder Einzug.

Die Entourage arbeitet immer mit sehr viel Enthusiasmus und Herzblut, um Jahr für Jahr eine Inszenierung auf die Bühne zu zaubern, die von Klein bis Gross alle in die zauberhaften Märchenwelten mitnimmt. So auch dieses Jahr, in welchem sich das Märchentheater an «Der gestiefelte Kater» wagt. Am vergangenen Sonntag feierte das Stück im vollen Saal seine Premiere.

Das Grimm′sche Märchen erzählt die Geschichte von Küchenbursche Rugeliblitz (Marcel Müller), der von Hofmarschall Buckelknicks (Nico Negri) den Auftrag bekommt, beim armen Müllersgesellen Hans (Jan Lauber) Mehl zu holen. Dort angekommen, trifft er auf den Kater Schnurrdiburr (Stefan Ineichen). Auch Sabinchen, die Dienstmagd (Sea Arnold) folgt ihm, ehe auch Prinzessin Violanda (Catharina Troxler) alsbald erscheint. Diese verzaubert den Müllergesellen Hans so sehr, dass er sich nach deren Verabschiedung nichts sehnlicher wünscht, als sie wieder zu sehen. Zurück im Schloss bereiten die beiden Hofangestellten alles für die Geburtstagsfeier der Prinzessin vor, ehe diese von ihrer Mutter, der Königin Pfifferlina (Astrid Troxler), mit einer Perlenkette reich beschenkt wird. Erst als der böse Zauberer Abrakkarax (Yves Frey) erscheint, wird die Stimmung düster, denn er möchte die schöne Prinzessin als seine Frau mitnehmen.

Gelungene Inszenierung

Das Märchenspiel in vier Bildern bietet einige Unterhaltung. Immer wieder auch suchen die Darsteller die Nähe und den Kontakt zu den Besuchern, insbesondere zu den jüngsten unter ihnen. Dies verleiht der Inszenierung eine wichtige Portion Dynamik und Authentizität. Das Stück wird dadurch lebendig, gewinnt an Fahrt und weiss auf diese Weise zu überzeugen.

Regisseurin Sophie Hodel hat es zudem auch verstanden, die Rollen ideal zu besetzen und ihnen einige treffende Charakterzüge zu verpassen, welche die Darsteller in ihren jeweiligen Rollen bravourös umzusetzen vermochten. Vor allem der etwas dickliche und anfänglich naiv wirkende Küchenbursche Rugeliblitz, gespielt von Marcel Müller, hat seine Rolle mustergültig umgesetzt. Sein gestenreiches Spiel und seine aussagekräftige und wandelbare Mimik waren es, die für ein besonderes Highlight sorgten. Das einfache, aber wirkungsvolle Bühnenbild wusste zu überzeugen und hat seinen Zweck durchaus erfüllt. Auch die Kostüme wurden mit Sorgfalt und Akribie ausgewählt und sorgten mitunter dafür, dass die Inszenierung von A bis Z zu gefallen wusste.

Ob der von Prinzessin Violanda betörte Müllergeselle seine Angebetete nochmals sehen kann und ob der gestiefelte Kater «Schnurrdiburr» mit seinem ausgeheckten Plan durchkommt, sei an dieser Stelle nicht verraten. Die nächsten Aufführungen finden am kommenden und am übernächsten Wochenende statt. Ein Besuch mit der ganzen Familie im Märchenland lohnt sich bestimmt.

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