Kaum einer der kleinen Theaterbesucher hielt es während der Räuber Hotzenplotz-Vorstellung im Forum Triengen auf seinem Stuhl aus. Sie fieberten mit, als wären sie live auf Verbrecherjagd—ein gutes Zeugnis für das Märchentheater Triengen.

«Links! Nein, rechts!», ertönt es in einem wilden Durcheinander aus unzähligen Kinderkehlen im Forum Triengen. Wachtmeister Dünklimoser (Hansruedi Kaiser) steht stirnrunzelnd am Bühnenrand und weiss nicht so genau, wie er der Grossmutter die von Räuber Hotzenplotz (Seppi Ineichen) gestohlene Kaffeemühle zurückerobern soll.

Es sind Kasperli und Seppli, gespielt von den Trienger Geschwistern Prisca und Erich Portmann, die für den Gesetzeshüter in die Bresche springen, sich an die Fersen von Räuber Hotzenplotz heften und ihm eine Falle stellen. Doch der Plan misslingt und die beiden werden gefangen und gefesselt.

Der Erfolg von Hotzenplotz freut die jungen Zuschauer wiederum überhaupt nicht. Während einige vor Angst ihren Stuhl gegen den Schoss der Mutter eintauschen, kullern bei den ganz Kleinen sogar ein paar Tränen über die Wangen. Erst als Zauberer Petrosilius Zwackelmann (Pius Berger) den Räuber in einen Papageien verwandelt, weicht die Angst schlagartig der Schadenfreude. Während die Mamis ihren Kindern die Tränen vom Gesicht wischen, spenden die Kleinen dem Zauberer Szenenapplaus. Und dies obwohl auch Zwackelmann den Geschwistern Kasperli und Seppli nicht gut gesinnt ist.

Auch Erwachsene fieberten mit

Mit dem Stück «Der Räuber Hotzenplotz» ist es Regisseurin Sophie Hodel und sämtlichen Mitwirkenden des Märchentheaters Triengen einmal mehr gelungen, ein aufwendig inszeniertes Märchentheater gekonnt in Szene zu setzen. Mit wunderschönen Bühnenbildern, eindrücklichen Licht- und Knalleffekten, viel Witz und passenden Requisiten schaffte es die Theaterequipe, dass selbst die Erwachsenen mitgerissen wurden und zusammen mit ihren Kindern auf ein Happy End für Kasperli, Seppli und ihre Grossmutter hofften.

Während Kasperli und Seppli vom Räuber Hotzenplotz gefangen werden, versucht sich Petrosilius Zwackelmann ein Abendessen auf den Tisch zu zaubern. Fotos: Christian Berner