Märchentheater Triengen

Vorhang auf fürs Märchentheater

Die Märchentheatergruppe Triengen, welche sich dieses Jahr erstmals zusammengetan hat, steht mitten in den Proben. Rund ein Dutzend Leute trifft sich regelmässig, vorerst bei Hodels im Bätzenmoos und nun auf der echte Bühne, um in eine Rolle aus Tausendundeiner Nacht zu schlüpfen. Bei einer Inszenierungsprobe überzeugten die Spielerinnen und Spieler durch ihr Enagement. Die präzisen Regieanweisungen nimmt man ernst, schwierige Szenen werden wiederholt, bis sie sitzen. Aber den Spass an der Sache, das spürt man, haben alle. Da können Versprecher noch zu wahren Lachsalven werden (was dann auf der Bühne natürlich möglichst vermieden wird).

Initiative

Eigentliche Initiantin dieser Märchentheatergruppe ist Roswitha Willimann. Nach eigener Bühnenerfahrung und Regieassistenz bei der Trachtengruppe hatte sie den Wunsch, einmal etwas neues zu machen. Also fing sie an, in Triengen nach Leuten zu suchen, welche am Projekt Märchentheater mithelfen würden. «Es ist erfreulich, wie viele mir ganz spontan zusagten.», meint sie. «Auch haben uns zahlreiche Leute durch eine Spende in die noch leere Kasse finanzielle Starthilfe gegeben.», meint die Regisseurin weiter. «Wenn man an die Ausgaben für Textbücher, Spielrechte, Propaganda, Saalmiete, Kulissen und Kostüme denkt, ist uns das ein willkommenes Startkapital.» Aber Profit schlagen möchte niemand. Einen eventuellen Gewinn würde man dem Kinderheim Mariazell zukommen lassen.

Etwas (nicht nur) für Kinder

Mit dem Märchen «Aladin ond d′Wonderlampe» möchten die Spielerinnen und Spieler vor allem die Kinder erfreuen. Ziel ist es, eine Märchenstimmung zu schaffen, in der man rundherum alles vergessen kann. Und wenn sich dann der Vorhang hebt, wird man von folgender Begebenheit gefangen genommen:

Aladin (Daniele Misticoni) und seine Mutter (Anna Hodel) erhalten Besuch. Der angebliche Onkel, in Wirklichkeit Zauberer (Werni Frey) will Aladin dazu überreden, die Wunderlampe aus einer Höhle zu holen. Denn wer in Besitz dieser Lampe ist, dem sollen Reichtum und Macht über die ganze Welt gehören. Aladin erzürnt seinen Onkel und bleibt in der Höhle gefangen. Ein Ringgeist (Andreas Trüssel) hilft Aladin wieder ans Tageslicht, und mit Hilfe des Lampengeistes (Urs Wolf) können Mutter und Sohn ein angenehmes Leben führen. Als aber Aladin eines Tages das zauberhafte Gesicht von Prinzessin Badr-el Budur (Marie-Louise Wahl) erblickt, ist es um ihn geschehen. Diese Liebe bringt Aladin in neue Schwierigkeiten. Über die Erlebnisse im Sultanspalast sei zwar noch nichts verraten, wohl aber werden wir dann noch dem Sultan (Hanspeter Trüssel), dem Vesir (Hansruedi Kaiser), der Dienerin Samira (Rita Bernet) sowie zwei Wachen (Sophie Hodel, Deborah Trüssel) begegnen. Eine Gruppe Jugendlicher, unter der Leitung von Daniela Fischer, wird dem Publikum die orientalische Lebensart durch eine Tanzeinlage näherbringen. Erwähnenswert sind vor allem auch die fleissigen Hände hinter der Bühne, vorab Vittorio Misticoni (Bühnenbild) und Ursula Habermacher (Kostüme), welche unzählige Stunden investierten, um dem Märchen die nötige Atmosphäre zu verleihen. Die Regisseurin ist stolz auf ihre Leute, welche sich, ohne Gage versteht sich, so enorm einsetzen. Dass für diese Inszenierung nichts gemietet, sondern wirklich alles eigenhändig angefertigt wird, verdient ein spezielles Lob.

Es ist dieser Gruppe von Idealisten zu gönnen, wenn sich ein zahlreiches Publikum im Gemeindesaal einfinden wird. Es kommt ja nicht alle Jahre vor, dass der Herr Lehrer zum Lampengeist, oder die Frau Nachbarin zur Prinzessin wird. Eignet sich nicht vor allem die Vorweihnachtszeit bestens, um sich einmal ganz in Märchenstimmung zu versetzen?

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