Märchentheater Triengen

Welcher Fuss passt in den goldenen Schuh?

Aschenbrödel und ihr Vater.

Doppelte Premiere im Gemeindezentrum Forum für das Märchen Aschenbrödel und Regisseurin Sophie Hodel. Dem jungen Publikum gefiel die Aufführung, denn es gab auch viel zu lachen.

Aschenbrödel, ein Klassiker aus der Sammlung der Gebrüder Grimm: die Geschichte eines redlichen Mädchens, das trotz der Boshaftigkeit von Stiefmutter und Stiefschwestern und der Feigheit des leiblichen Vaters den Rank findet und am Ende Prinz Löwenherz ehelicht. Die Bühnenfassung von Rolf Kunz, garniert mit Liedern von Heidi Willimann vom Märchentheater Triengen, schöpft seinen Unterhaltungswert nicht zuletzt aus dem Personal. Und da avancieren der Papagei und der schusselige Hofmarschall als begnadete Komödianten zu den Lieblingen der Kinder. Erstmals führte Sophie Hodel Regie, und sie inszenierte die sieben Bilder recht zügig: kinderfreundlich.

«Gurr gurr» und «Uiuiuiuiui»

Wortwitz und Situationskomik nehmen der im Grund traurigen Geschichte die Schwere und lassen lachen. «Uiuiuiuiui» ist des Hofmarschalls Erkennungsmelodie, und wenn er gut essen kann und für seine Idee noch zum Oberhofmarschall befördert wird, ist er zufrieden. Und eine Idee hat er: jene nämlich, eine Schuhprobe zu veranlassen, um herauszufinden, mit wem der Prinz am Hofball getanzt hat. Die Kinder machten an der Premiere nach zögerlichem Beginn immer besser mit. Kunststück: Das Gute siegt, und wer das Nachsehen hat, bekommt die Schadenfreude mitgeliefert. Eindrücklich wirkten die Requisiten wie der Riesenhummer oder der Fasan und der detailreiche «Spielplatz» vor der Bühne: Aschenbrödels leiblicher Mutter Grab. Ah und Oh staunten die Kinder, als der Baum Goldfäden und Silberkonfetti regnete und Aschenbrödel zu einem Ballkleid samt goldenen Schuhen kam. Die Spielenden überzeugten allesamt, auch wenn sie nicht Sympathieträger sind, durch ihre Präsenz, und besonders die hilfreichen Tauben («gurr, gurr») schaffen Märchenwelt.

Am Hof von Prinz Löwenherz.

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